Studie von Ashoka und McKinsey zeigt Milliardenpotenzial von sozialen Innovationen

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Ashoka und McKinsey untersuchen in einer gemeinsamen Studie welche Faktoren entscheidend für den Erfolg von Sozialunternehmen sind. Die Ergebnisse zeigen, dass Social Entrepreneurs eine wichtige Rolle bei der Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen spielen können. Würden die Lösungen der über 1.700 Sozialunternehmer in Deutschland systematisch genutzt und besser in bestehende Systeme integriert, ergäbe sich ein wirtschaftlicher Nutzen mit Milliardenpotenzial.

„Das Potenzial dieser Sozialunternehmer ist gewaltig“,                                                                                                                  .                                                                         

stellt McKinsey-Partner Matthias Daub fest: Allein eine bundesweite Einführung der Brustkrebsfrüherkennung nach dem Modell von Discovering Hands würde nicht nur viele Leben retten – volkswirtschaftlich ließe sich auch ein positiver Effekt von 80 bis 160 Millionen Euro jährlich erzielen, unter anderem durch geringere Behandlungs- und Folgekosten. Discovering Hands ist eines der vier Unternehmen, die in der Studie exemplarisch auf ihren Erfolg untersucht werden. Die vier ausgewählten Beispiele zusammen haben nach Berechnungen von Ashoka und McKinsey ein finanzielles Potenzial von jährlich mindestens einer Milliarde Euro – und das sind nur einige von 72 Sozialunternehmer:innen, die Ashoka derzeit in Deutschland fördert (Ashoka Fellows). Hochgerechnet ergäbe sich ein finanzielles Potenzial in zweistelliger Milliardenhöhe.

Sozialunternehmen benötigen mehr Unterstützung

Die Studie zeigt: Dass neue Ideen tatsächlich nachhaltige  Wirkung  entfalten, ist alles andere als selbstverständ lich.

"Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern, um erfolgreiche soziale Innovationen in bestehende Systeme zu integrieren,  etwa  über Gesetze, die Leistungskataloge von Krankenkassen oder die Ausbildung von Lehrern",

sagt Odin Mühlenbein, Partner bei Ashoka Deutschland.

Die Autoren der Studie nennen dafür drei Erfolgsfaktoren:

  • Förderer sollten Mittelvergabe und Rahmenbedingungen flexibler gestalten.
  • Partner in den Systemen  sollten die Zusammenarbeit verbessern.
  • Sozialunternehmen sollten ihre systemischen Ziele, den Nutzen dieser Ziele für die Gesellschaft und ihren Beitrag zu diesen Zielen klarer benennen.

Die Studie analysiert beispielhaft vier soziale Innovationen:

  • Discovering Hands verbessert die Früherkennung von Brustkrebs mit Hilfe des besonders ausgeprägten Tastsinns blinder Frauen.
  • Irrsinnig Menschlich bietet eine wirksame Prävention psychischer Erkrankungen bei Schülern durch Aufklärung und Kontakt mit Betroffenen.
  • Apeiros hilft, Schulverweigerer früh zu erkennen und sofort geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
  • Serlo Education hat die „Wikipedia des Lernens" entwickelt und ermöglicht einen erfolgreicheren Bildungsweg, weil Schüler sich ihr Wissen selbstständig und im eigenen Tempo aneignen können.

Die gesamte Studie zum nachlesen:

auf deutsch: "Wenn aus klein systemisch wird - Das Milliardenpotenzial sozialer Innovationen"

auf englisch: "From small to systemic - the multibillion-euro potential in social innovations"

 

Meinungsbeitrag zur Studie auf zeit.online: Die System-Tüftler

Artikel zur Studie und Ashoka im Handelsblatt: Soziale Start-ups vereinen Geschäft und Moral

Pressemitteilung vom 15. März 2019