Ashokas Geschichte

Wie werden gesellschaftliche Veränderungen möglich, durch die komplexe Probleme erfolgreich gelöst werden? Mit dieser Frage ging Ashokas Gründer Bill Drayton auf Reisen und entdeckte:

Am Beginn jeder großen Veränderung stehen Menschen, die ein Problem erkennen, es verstehen und mit innovativen Ideen sowie Unternehmer:innengeist für die Gesellschaft aktiv werden. Das sind Social Entrepreneurs.

Ihre Ansätze nehmen ganze gesellschaftliche Systeme in den Blick; sie zielen auf die Veränderung bestehender Paradigmen zum Wohle aller.

In Indien beginnend startete Ashoka 1981, herausragende Social Entrepreneurs zu identifizieren und zu begleiten. Zunächst entwickelte Ashoka auf der Basis von beobachteten Gemeinsamkeiten dieser Social Entrepreneurs heute global angewandte Auswahlkriterien, entlang derer wir Social Entrepreneurs in die Ashoka Fellowship aufnehmen. Vier Jahre später wurde Bill Drayton Teil der MacArthur Fellowship („genius award“) und begann, sich ausschließlich dem Aufbau von Ashoka als Organisation zu widmen.

Seinen Namen bekam Ashoka mit der offiziellen Gründung 1987, inspiriert von der Bedeutung in Sanskrit – „die Abwesenheit von Leid“ oder „das Überwinden von Missständen“ –  sowie vom indischen Kaiser Ashoka. Nachdem dieser Indien im 3. Jahrhundert v. Chr. vereinigt hatte, schwor er der Gewalt ab und ermöglichte als ein für seine Zeit außergewöhnlich toleranter, weltoffener und kreativer Regierender Innovationen in Wirtschaft und Wohlfahrt.

India Women Fellows

Das Netzwerk von Ashoka wuchs schnell: Erste Fellows wurden in Brasilien, Mexiko, Bangladesch und Nepal aufgenommen. Ende 1988 begann Ashoka, die nun 100 Fellows aktiv als Gemeinschaft zu verknüpfen, damit diese einander kennen lernten, sich austauschen und gegenseitig unterstützen konnten. So entstand das erste professionelle Netzwerk für Social Entrepreneurs weltweit.

In den 1990er Jahren kamen Aktivitäten in Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas sowie Zentral- und Osteuropa hinzu. 1996 gründete Ashoka in Partnerschaft mit McKinsey & Company das Zentrum für Social Entrepreneurship in Sao Paolo, Brasilien mit dem Ziel, besser zu verstehen, wie man mit der Wirtschaft besser zusammenarbeiten und ihr die Türen zur Kooperation mit Social Entrepeneuren öffnen könnte.

Meeting

Basierend auf der Einsicht, dass ein Großteil der Ashoka Fellows ihr Engagement für die Gesellschaft schon in Jugendjahren begonnen hatte, startete Ashoka im gleichen Jahr startete das Programm „Youth Venture“. Die Überzeugung hinter dem Programm: Wenn es gelingt, immer mehr jungen Menschen Türen für selbstbestimmtes Engagement zu öffnen und die dafür notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln, können diese ihren Weg als Changemaker finden und einschlagen.

Ein bereits 1993 in Indien gestartetes Magazin mit dem Namen „Changemakers“ wurde 1998 zu Changemakers.com weiterentwickelt – einer globalen Online-Plattform, durch die innovative Ansätze gefunden, gesammelt und verknüpft werden können, um Netzwerke von Changemakern in verschiedenen Themenfeldern zu aktivieren.

Mit gut 1.000 Social Entrepreneurs im Netzwerk Ende der 1990er Jahre hatte Ashoka einen wichtigen Meilenstein erreicht: Social Entrepreneurship als Thema und Feld zu etablieren. Andere Organisationen zur Unterstützung von Social Entrepreneurs waren entstanden, die Wissenschaft begann Social Entrepreneurship zu erforschen, an Universitäten wurden Kurse zum Thema angeboten, und professionelle Dienstleister nahmen ihre Arbeit auf, um die Ansätze von Social Entrepreneurs mit ihnen weiter zu entwickeln.

Nach diesem erreichten Meilenstein nahm Ashoka 2005 die Vision „Everyone a Changemaker“ (EACH) stärker in den Fokus: Wir leben in einer Welt, in der die Begebenheiten – Kommunikationswege, Technologien, etc. – theoretisch jede*m ermöglichen, zu positivem gesellschaftlichen Wandel beizutragen. Dieses Potenzial zu realisieren und jede*m auch tatsächlich die Möglichkeit zu geben, als Changemaker aktiv zu werden – das treibt uns an. Auf dem Weg bleiben die Ashoka Fellows Inspirationsquelle und Mitstreiter*innen, denn im Netzwerk der Fellows bündeln sich Wissen, Expertise und die vielseitige Erfahrung aus der Gestaltung von Veränderungsprozessen.

Ali Raza Kahn kids

Auf unserem Weg nehmen wir besonders junge Menschen in den Blick durch die Fokusthemen „Empathie von Anfang an“ und „Jugend in Verantwortung“ – zusammen mit über 700 Ashoka Fellows, die in diesen Feldern weltweit aktiv sind. Ebenso im Fokus steht für uns, in Organisationen aller Art eine Zusammenarbeit zu fördern, die Räume für individuelles Engagement und erfolgreiche Veränderungen öffnet. 

Parallel wächst das Netzwerk herausragender Social Entrepreneurs weiter: In den USA (seit 2000) und Kanada (seit 2002), im Mittleren Osten und Nordafrika (seit 2000) sowie in Westeuropa (seit 2005). Heute ist Ashoka in 93 Ländern weltweit aktiv und hat über 3.600 Fellows in das Netzwerk aufgenommen.

Auch in Zukunft wollen wir stets unserem Anspruch gerecht werden, Menschen zusammen zu bringen, durch deren Ideen und Möglichkeiten große gesellschaftliche Veränderungen zum Wohle aller erreicht werden können – und mit dem Blick auf gesellschaftliche Herausforderungen auch müssen. Auf diesem Weg arbeiten wir mit unseren Fellows sowie Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen.