Gewinner des Wettbewerbs "Tackle Fuel Poverty" gekürt

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In Europa sind zwischen 50 und 125 Mio. Menschen von Energiearmut betroffen (Schätzung EU-Parlament). Elektrizität und Wärme sind für sie nicht bezahlbar – mit gravierenden Folgen für Wohlbefinden und Gesundheit. Die Hauptursachen sind sinkende Einkommen, steigende Energiekosten und schlechte Energieeffizienz. Auch in Deutschland sind die Folgen zunehmend zu spüren: 2016 wurde in über 330.000 Haushalten der Strom gesperrt. Bisher steckt die Diskussion hierzu allerdings noch in den Kinderschuhen. Wie sehen wirksame Innovationen aus, um diese Herausforderung zu bewältigen?

Antworten auf diese Frage suchen wir im Rahmen des Wettbewerbs „Social Innovation to Tackle Fuel Poverty“ gemeinsam mit der Schneider Electric Foundation und Enel. Nach einem erfolgreichen Bewerbungsaufruf, wurden am 13. November 2017 die 15 Gewinner im Rahmen der COP23 Klimakonferenz in Bonn ausgezeichnet. Die prämierten Projekte kommen aus Deutschland, Griechenland, Spanien, Italien und Portugal. Alle widmen sich der Bekämpfung von Energiearmut und fördern die Nachhaltigkeit der Energienutzung in ihren Heimatländern und in Europa.

Das sind die drei Gewinner aus Deutschland:

  • Open Energy Exchange (OEEX) arbeitet an einer Plattform, die alle Akteure am Strommarkt in einer regionalen Community verbindet – also Energieversorger, genauso wie kleine Solaranlagen, Windräder, Biogasanlagen, und natürlich die Stromkunden. Alle sollen miteinander unkompliziert, transparent und automatisiert Energie in der Nachbarschaft austauschen können.
  • Mit „NRW bekämpft Energiearmut“ tritt die Verbraucherzentrale NRW gemeinsam mit örtlichen Grundversorgern und der Caritas in NRW den komplexen Problemen rund um Energiearmut und Energiesperren mit einer umfassenden Informations- und Beratungsoffensive entgegen. Dadurch werden 80 Prozent der angedrohten Sperren verhindert und fast 60 Prozent der bereits bestehenden Sperren zeitnah wieder aufgehoben.
  • Beim „Stromspar-Check“ der Caritas Deutschland unterstützen ehemalige Langzeitarbeitslose als Stromspar-Helfer Haushalte mit geringem Einkommen mit Tipps und kostenlosen, technischen Mitteln zu Verringerung des Stromverbrauchs.

Alle Gewinner starten nun mit einem 12-wöchigen Beratungsprozess um eine Strategie zu erarbeiten, die die gesellschaftliche Wirkung der Projekte weiter erhöhen soll. Sie werden von professionellen Strategieberatern unterstützt, die insgesamt mehr als 300 Stunden Zeit investieren werden. Ende April 2018 erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit ihre Skalierungsstrategien bei einer 2-tägigen Abschlussveranstaltung vorzustellen. Für ihre Unterstützung beim Bewerbungsaufruf danken die Schneider Electric Foundation, Ashoka und Enel allen Partnern in den 5 Ländern.